Zwischen der Stille bleibt immer sehr viel Raum für Träumereien. Und so sehr sich meine heutigen, (leider etwas realistischeren?!) Träume von jenen meines 11-jährigen Ichs unterscheiden mögen; sie sind da und schwirren konstant in meinem Kopf umher. Manchmal denke ich, dass sich an der Schwelle zum Erwachsensein (dem offiziellen Erwachsensein mit diesen 18, 19 Jahren) Träume und Pläne immer mehr ineinander verwirren, dass der Traum auch Zukunftsplan, Ziel, und Wunsch gleichzeitig ist. Ich kann mich kaum mehr erinnern, wie das früher war. War da der Traum, Pferdehofbesitzerin zu sein, ein klarer Traum oder definiertes Ziel? Hatten all die Pläne, wie der Stall aufgebaut und funktionieren sollte, etwas mit Realitätsverweigerung zu tun oder mit tatsächlicher Zukunftsplanung? Und wie ist das jetzt; ist mein Traum, Korrespondentin zu werden, nun Zukunftsplan, Ziel, Wunsch oder Traum? Oder eben alles gleichzeitig?
Wobei ich mich doch noch sehr gut daran erinnern kann, das Pferdehofbesitzerin ein langjähriger Berufswunsch in meiner Kindheit war, denn ich war mir sicher, dass ich das später, “wenn ich groß bin”, machen möchte. Jetzt bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob mein aktueller Berufswunsch der einzige ist. Beziehungsweise, ob das etwas ist, wonach ich wirklich strebe oder doch nur eine notdürftig erfundene Antwort auf die ständig gefragte Frage “was ich denn in Zukunft machen möchte” ist. Währenddessen ich mich mit diesen Unsicherheiten auseinandersetze, verfolge ich doch, mit einer gewissen Beständigkeit, den Wunsch, Journalismus zu studieren. Spätestens dann, wenn ich das Aufnahmeprozedere erfolgreich überstanden haben sollte, werde ich wohl herausgefunden habe, wieviel Traum und wieviel bewusst angestrebtes Ziel das war.
Neben all den vage formulierten Sätzen und Gedanken gibt es aber auch tatsächlich schon fest fixierte Termine und Pläne für mein 2018. Unteranderem fliege ich in exakt 14 Tagen, also am 5. Februar, von Wien nach Köln (zu einer unmenschlich frühen Zeit, low budget lässt grüßen) und werde dann gleich weiter nach Essen fahren (vermutlich mit dem flixbus, Deutsche Bahn ist teuer?!) und dort die liebe Kathi besuchen. Ich habe sie einmal für etwa zwei Stunden bei meiner schwedischen Kontaktperson / second emergency host family getroffen, als ich ein paar Monate nach meinem Austauschjahr wieder zu Besuch war und sie eben die neue Austauschschülerin war. 🙂 Jetzt hat es sich voll gut ergeben, dadurch dass ich frei bekommen habe, noch einen Zwischenstopp bei ihr einzulegen. Am Dienstag fahre ich früh wieder nach Köln zurück, da ich dort Martina, meine liebe Freundin, die momentan in den Niederlanden ist, treffe und wir schließlich zusammen den Tag in Köln verbringen (irgendwelche Empfehlungen was sehenswert und ausprobierenswert ist?). Dann eine Nacht im billigen Hostel schlafen, weil tags darauf (wieder einmal zu einer unmenschlich frühen Zeit) der Billigflieger Richtung Kopenhagen abhebt. Ich glaube, wir müssen schon um halb fünf am Flughafen sein… Zum Glück bin ich durch einige Frühdienste schon abgehärtet. 😉 Für Kopenhagen sind 2 Nächte veranschlagt (statt im Hostel diesmal im Airbnb), bis wir am 9. zur Mittagszeit mit dem Zug in meine zweite Heimat Südschweden tuckern und die Reunion mit geliebten Menschen stattfindet, die ich viel zu selten sehe. Bis der Kurztrip am 11. sein Ende nimmt und wir via Kopenhagen wieder nach Köln fliegen und sich in Köln meiner und Martinas Weg wieder trennen wird – sie fährt in die Niederlande, ich fliege weiter nach Wien.
Ein anderes, fix gebuchtes Reiseziel stellt im März, also nur wenige Wochen nach Kopenhagen, Oslo dar. Das hat sich ebenfalls angeboten, abgesehen davon, dass ich seit Skam (und auch schon davor) ewig einmal nach Oslo wollte, wohnt seit ein paar Monaten meine liebe Freundin Paula dort. Wir waren beide Austauschschüler mit derselben Organisation und haben uns so kennengelernt. Jetzt macht sie aktuell ein Internship im YFU Norway Office und bevor sie im Frühjahr wieder nach Österreich zurückkehrt, nutze ich noch die Gelegenheit, bei ihr vorbeizuschauen und mir Oslo aus der Insider-Perspektive zeigen zu lassen. 🙂 14. bis 19. März, also auch wieder ein Kurztrip, auf den ich mich schon unglaublich freue! War schon jemand von euch in Oslo?
Diese zwei Kurztrips sind also meine ersten fixierten Reisen für dieses Jahr, aber ich hoffe, es bleibt nicht bei diesen zwei. Momentan sind so viele Freunde von mir im Ausland, und da bietet sich natürlich die einmalige Gelegenheit, für einen gratis Schlafplatz 1. das jeweilige Land/die jeweilige Stadt zu erkunden und 2. gute Freunde, die ich sehr vermisse und viel zu selten sehe, wiederzusehen! Ich hätte schon so Lust, weitere Reisen zu buchen, allerdings geht das momentan nicht, da ich an meiner Führerscheinprüfung nach wie vor arbeite (seit Sommer letzten Jahres, shame on me) und ich mir einige Zeitspannen im Frühjahr und Sommer freihalten muss für das Aufnahmeprozedere an den Unis, an denen ich gerne mein Journalismus Studium im Oktober dieses Jahres beginnen möchte, sollte ich eben aufgenommen werde. Aber einmal übersichtshalber, meine Wunschdestinationen für 2018 wären folgende:
- Amsterdam / Arnhem (Martina besuchen, eigentlich war ja geplant, die Kopenhagen/Köln Reise gleich damit zu verbinden, also dass ich zuerst in die Niederlande fliege, dort ein paar Tage verbringe und wir dann zusammen nach Köln fahren und von dort weiter, aber daraus wurde nichts, weil ich dafür mindestens zwei Wochen am Stück Urlaub gebraucht hätte und sich das nicht ausging, also steht der Niederlande-Trip noch hoch oben auf der Travel to Liste)
- London (Ich war schon einmal dort, allerdings wäre die Reise diesmal nicht aus Touri-Gründen geplant, sondern weil meine schwedische Freundin Wilma für ein Jahr Au-Pair macht und ich sie nicht, wie meine anderen schwedischen Freunde, in Schweden treffen kann. Deshalb wäre ein Abstecher nach London wundervoll)
- Berlin (mit Paula, das steht allerdings noch in den Sternen, weil es für ein YFU Camp wäre und wir da erst verständigt werden, ob wir als Volunteers dabei sein dürfen)
- kleinere Reisen innerhalb Österreichs (für YFU Seminare vielleicht und auch, um Freunde im ganzen Land wieder einmal zu treffen, hauptsächlich eigentlich eh in Wien)
- SCHWEDEN ! Ich habe so ein schreckliches Heimweh, Südschweden, daran hängt mein Herz und mein Heimatort, wo auch diese Bilder entstanden sind, ist einfach mein “happy place”. Dieser Trip im Februar ist ja wirklich nur ein Stippvisite und ich würde liebend gern hin, ohne Zeitstress. Vielleicht geht sich in diesem Jahr wieder ein mehrwöchiger Besuch aus. Dann möchte ich auch endlich das neue Zuhause meiner Gastschwester kennenlernen, die wundervolle Hauptstadt Gotlands, Visby.
Nun ja, angesichts aller Pläne, die ich für 2018 mitbringe und allen Träumen (oder einem Traum) mit denen ich das neue Jahr begonnen habe, sehe ich ein sehr aufregendes Jahr auf mich zukommen. Ich freue mich, wenn es ein Jahr voller interessanter, spannender Begegnungen wird. Und wenn ich also tatsächlich in einem Blogpost davon erzähle, dass ich jetzt Journalismus studiere, ich einem anderen davon, dass ich gerade eine eigene Wohnung/ein eigenes Zimmer einrichte und in wieder einem anderen Blogpost mit Freude Bilder von schönen Reisen mit euch teile, dann habe ich wohl all das getan, was andere Vorsätze und ich pures Glück nenne.