Liebe Lisa,

No feeling is final.

Du hast das Wort um eine spätnächtliche Uhrzeit ergriffen. Ich kann es dir sagen, es ist 01:03 Uhr. Du sitzt vor einem Bildschirm und tippst einen neuen Blogeintrag. Das kam in den letzten Monaten selten vor. Die Tasten zu bewegen und die Buchstaben zu verfolgen, wie sie einer nach dem anderen erscheinen.

Brief an mich, letter to myself, picture of me

Ich weiß, was du gerade tust. Du gehst dem Lernen unliebsamer Fächer aus dem Weg, in der Hoffnung, Prüfungen mögen sich auflösen oder eigenstädig ausfüllen. Du hoffst, Freude im Schreiben zu finden. Im Schreiben, das viel zu häufig genau das wurde, was es nie sein sollte: Ein Ausweg. Das Schreiben als Fluchtweg, als letzte Instanz, als Geduldsspiel. Das Schreiben musste warten, wurde von dir irgendwie präferiert und doch hintangestellt. Schrecklich muss es dem Schreiben damit gehen!

Ein (Wieder-)Beginn

Kapstadt, der bisher letzte Eintrag auf diesem Blog. (Nicht ganz korrekt, denn ‘dieser’ Blog existierte bis dato nicht. Ich bin umgezogen – adjö Blogger, hello selbst gehostete wordpress-Website!) Am 18. August 2019. In Kapstadt, da musst du weit ausholen. Denn das ‘damals’ hat auch viel mit dem ‘heute’ zu tun. In dieser Stadt hast du viele Menschen kennengelernt. Du hast das gemacht, was dir Spaß machte, wo du gerne Energien reingesteckt hast. Unglaublich viel gesehen. Und noch mehr erlebt. In 3 vollen Monaten.

Hier schließt sich der Kreis. Ein Brief an dich selbst, für post-Corona-times. Was möchtest du gemacht haben? Worauf freust du dich? Welche Gedanken haben dich begleitet?

Du freust dich auf ein Wiedersehen mit einem geliebten Menschen. Diesen Menschen hast du in den letzten Wochen und Monaten lieben gelernt. Über stundenlange Telefongespräche. Etwas, was du zuvor für absolut nicht möglich gehalten hast. Es ist zermürbend, zu wissen, dass ein geliebter Mensch physisch unerreichbar ist. Du hast ein lang geplantes Vorhaben umgesetzt, das unmittelbar sichtbar ist. Dieser Blog, der seit April 2013, also seit 7 (SIEBEN!) Jahren, besteht, ist gesiedelt. Von blogger.com auf eine eigene wordpress Domain. Du bastelst aber immer noch im Hintergrund an Details. Dieser Beitrag, der im Rahmen deines Publizistik-Studiums entsteht, soll ein Startschuss sein. Um mehr zu schreiben.

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